Fünf Jahre ist es schon her, seit wir unser Level B erfolgreich abgeschlossen haben und die Serie an Blogeinträgen (Erfahrungsbericht: Zertifizierung zum Certified Senior Project Manager IPMA Level B nach ICB-4/) verfasst haben und nun stand die Rezertifizierung für das IPMA Level B an.

Fünf Jahre – das hat uns selbst überrascht und bedeutet auch, dass unsere Rezertifizierung anstand. All die guten Vorsätze, während der fünf Jahre („Das ist ja noch super weit weg“) parallel mitzuschreiben, um dann die Rezertifizierung ohne viel Aufwand zu erledigen, sind leider wieder zu kurz gekommen. Also hieß es, die neuen Templates zur Rezertifizierung herauszusuchen und an die Arbeit zu gehen.

Aber so haben wir wenigstens einen Grund, wieder einen Erfahrungsbericht zu schreiben – über den Rezertifizierungsprozess für Level B, wobei sich das sicher auch auf andere Level übertragen lässt.

Zeitpunkt

Die Rezertifizierung wird wichtig, wenn das Zertifikat nach fünf Jahren abläuft. Wer denkt, dass die Rezertifizierung am letzten Tag der Gültigkeit des Zertifikats fällig ist, wird ein böses Erwachen haben. Denn die Unterlagen für die Rezertifizierung sollten drei Monate vor Ablauf der Gültigkeit eingereicht werden. Also: rechtzeitig anfangen, damit alles pünktlich fertig ist.

Falls die Unterlagen ein paar Tage verspätet eingereicht werden, ist das kein Problem und kein sofortiger Disqualifizierungsgrund. Das haben wir natürlich für euch getestet.

Der Start

Gestartet wird also mit den Rezertifizierungsunterlagen der GPM, die man auf der Internetseite findet. Star der Show ist eine Excel-Datei mit Makros und vielen Formeln. Wichtig ist hierbei, sie wirklich mit Excel auszufüllen und nicht mit anderen Open-Source-Tools zu bearbeiten. Das wird leider schiefgehen, da die Makros nicht richtig funktionieren.

Zunächst sollte das Deckblatt ausgefüllt werden, da sich daraus die richtigen Vorgaben für die weiteren Blätter ergeben. Die Zertifikatsnummer und das Ablaufdatum des Zertifikats kann man dem Zertifikat oder der Erinnerungsemail der PM-Zert entnehmen, die auf die anstehende Rezertifizierung hinweist.

Bei der Domäne wählt ihr die aus, in der ihr euer Level B gemacht habt. Bei uns gab es damals noch keine Unterscheidungen, und laut Anleitung kann man hier nun eine Domäne auswählen. Wichtig ist, dass man Projekte, Programme oder Portfolios als Erfahrung nachweisen kann.

Die Statistik in der unteren Hälfte füllt sich dynamisch, sobald ihr die weiteren Blätter ausfüllt. Das Ziel ist natürlich, dass am Ende alles bei 100 % steht.

Natürlich muss man auch wieder Referenzen angeben. Ich (Lisa) habe dabei auch Axel angegeben, und das war kein Problem. Es müssen also nur Personen sein, die eure Referenzen theoretisch bestätigen können, egal, wie nah sie euch stehen.

Crunch Time

Es startet wieder mit einem Self-Assessment in den Kompetenzelementen. Wir haben dafür als Referenz unsere Unterlagen für Level B angeschaut und darauf basierend („Haben wir in dem Bereich mehr Kompetenz als vor fünf Jahren?“) die Stufe ausgewählt.

Jetzt beginnt der Spaß: der Nachweis der Erfahrung (Experience). Ich (Lisa) habe mich für die Domäne „Programm“ entschieden und durfte daher noch ein paar mehr Blätter ausfüllen als Axel, der sich in der Domäne „Projekt“ rezertifizieren ließ.

In der ersten Experience-Tabelle trägt man die Projekte der letzten fünf Jahre ein. Dabei muss man in den letzten fünf Jahren 30 Monate führende PM-Erfahrung in der gewählten Domäne nachweisen können. Ich (Lisa) habe zwei Programme (damit war ich schon bei 30 Monaten) und ein Portfolio angegeben.

Je nach gewählter Domäne ergeben sich weitere Blätter, die ausgefüllt werden müssen. Für ein Projekt sind das ein Steckbrief und eine Bewertungsmatrix für die Managementkomplexität. Für Programme und Portfolios kommt noch eine Projektliste hinzu.

Auch die eigene Rolle im Projekt sowie der Anteil der Arbeitszeit müssen eingetragen werden, da sie sich auf die Berechnung der 30 Monate auswirken. Hier sieht man die Weiterentwicklung der GPM gut, da mittlerweile auch Rollen wie Product Owner und Scrum Master eingetragen werden können.

Das Hochladen

Wenn in der Excel-Datei nun alles ausgefüllt ist und auf dem Cover Sheet überall schöne 100 % stehen, dann ist das meiste geschafft. Nun fehlt nur noch das Hochladen im PM-Zert-Portal. Die größte Herausforderung war dabei, die „richtige“ Zertifizierungsrunde auszuwählen. Wir haben einfach eine Online-Runde mit einem Datum in der Nähe ausgewählt – und da es geklappt hat, war es wohl die richtige.

Man hat hier noch die Möglichkeit, einen Feedbackbogen hochzuladen, um zu beschreiben, wie das Zertifikat und die gelernten Kompetenzen im Berufsalltag helfen. Das Ausfüllen des Feedbackbogens hilft, die Zertifikate weiter zu verbessern, was letztlich allen zugutekommt.

Es war wieder einiges an Arbeit, und wir hätten uns viel „Leid“ erspart, wenn wir, wie vorgenommen, während der fünf Jahre daran gearbeitet hätten und nicht erst kurz vor Ablauf.

Schildert gerne eure Erfahrungen mit der Rezertifizierung zum IPMA Level B!